Mineralstoffe - anorganisch vs. organisch - wer ist besser

Susanne Uekermann-Vetter • 22. Mai 2025

Mineralstoffe spielen eine entscheidende Rolle in der Ernährung und zwar nicht nur von Pferden, sondern von ALLEN Lebewesen.

Für den Körper sind sie absolut essentiell(sprich der Körper kann sie nicht selbst herstellen).

Unzählige Funktionen, wie z.B. der Aufbau von Knochen, Gewebe, das Immunsystem, die Entgiftung, das Immunsystem ganz allgemein sind gekoppelt daran, dass dem Körper regelmäßig Mineralstoffe über die Nahrung zugeführt werden.

Eine weitere Voraussetzung dafür, dass unser Körper überhaupt funktioniert ist die Aufnahme von Protein, welche dann wiederum von der Leber in sogenanntes körpereigenes Protein umgewandelt wird und die kleinsten Bestandteile - die Amionosäuren - werden dann bis in die kleinste Zelle geschleust.

Ein faszinierendes Zusammenspiel, bei welchem es auch immer zu beachten gilt, dass unser Körper aus Protein (umgangssprachlich Eiweiß, aus dem Griechischen proteios für „grundlegend“ und „vorrangig“) besteht.

Proteine wiederum sind Ketten von Aminosäuren, welche mittels sogenannter Peptidbindungen miteinander verknüpft sind.


Der Markt wird überschwemmt von Mineralfuttern, Ergänzungsfutter(Nahrungs-)mitteln, welche der Mineralisierung dienen und der bemühte Endverbraucher steht jetzt vor dem großen Rätsel:

Welches ist denn nun das „Richtige“???


Grundlegend muss man sich darüber im Klaren sein, dass der Unterschied zwischen anorganisch und organisch nicht darin liegt, ob sie natürlichen Ursprungs sind oder künstlich (viele sagen auch chemisch) hergestellt werden.

Die sogenannten technologischen Zusatzstoffe beider Bindungsarten werden letztlich künstlich hergestellt, allerdings liegt der Unterschied in der BIOVERFÜGBARKEIT der Molekülverbindungen der Mineralstoffe.

„Die Bioverfügbarkeit ist eine pharmakologische Messgröße für den Anteil eines Wirkstoffes, der unverändert im Blutkreislauf zur Verfügung steht. Sie gibt an, wie schnell und in welchem Ausmaß der Stoff … aufgenommen (resorbiert) wird und unverändert am Wirkort zur Verfügung steht…“ (Quelle Wikipedia Stand 09/24)

Ganz einfach ausgedrückt: Wie viel und wie schnell kommen die (Mikro-)Nährstoffe dessen, was ich gerade gegessen (oder auch getrunken) habe in meinem Blutkreislauf an.

Kurz, knapp und einfach erklärt:

Organische Verbindungen sind Mineralstoffe, welche an Aminosäuren (letztlich Protein) gebunden sind und anorganische Verbindungen sind es eben nicht.

Beim zu transportierenden (Mikro-)Nährstoff handelt es sich mangels Kohlenstoffatomen letztlich immer um einen anorganischen (Mineral-)Stoff.

organisch gebunden

zu erkennen an den Endungen: -citrat, - glycinat, -chelat


In diesen Verbindungen ist die Menge des sogenannten elementaren (Menge des „reinen“) Minerals, z.B. Zink, sehr gering. Allerdings werden diese Verbindungen viel besser vom Körper aufgenommen. Bioverfügbarkeit 80-95%

Beispiel:

400mg Zinkchelat - Verwertung des Organismus liegt bei ca. 380mg

(1mg = 0,001g)

anorganisch gebunden

zu erkennen an den Endungen: -oxid, -sulfat, -chlorid


In diesen Verbindungen ist die Menge des sogenannten elementaren (Menge des „reinen“) Minerals, z.B. Zink, höher. Allerdings werden diese Verbindungen viel schlechter vom Körper aufgenommen. Bioverfügbarkeit 10-20%

Beispiel:

400mg Zinkoxid - Verwertung des Organismus liegt bei max. 80mg

(1mg = 0,001g)

Zu beachten ist allerdings auch bei organischen Mineralstoffbindungen, dass der richtige Synergist im Produkt enthalten sein sollte (muss), um den gewünschten Effekt zu erreichen.

Einfach ausgedrückt: Ein „Taxi". Jemand der die Verbindung dorthin bringt, wo sie hin soll.

Als die sinnvollsten Transportmittel für diesen absoluten Balanceakt von Mutter Natur haben sich hier Kräuter herauskristallisiert. Eine große Rolle spielen nicht nur die sogenannten pflanzlichen Begleitstoffe, sondern der generell hohe Gehalt an Mineralstoffen und Vitaminen von Kräutern.

Es heißt schließlich nicht umsonst „Es ist gegen alles ein Kraut gewachsen.“.

Im Umkehrschluss ist eben auch „FÜR alles“ ein Kraut gewachsen, wie z.B. die chinesische Medizin seit fast 5.000 Jahren unter Beweis stellt.


Ein lebender Organismus benötigt Mineralstoffe nicht kiloweise, sondern wir reden über Milligramm  (1g = 1.000mg). In eben diesem verschwindend geringen Maße sind sie auch nur im Körper (pro kg Lebendgewicht) vorhanden.


Allerdings hat sicherlich jeder ernährungsbewusste (Pferde-) Mensch die Erfahrung sammeln dürfen, dass "nur" mit Kräutern allein der gewünschte positive gesundheitliche Aspekt lediglich kurzzeitig eintritt oder gar auf sich warten lässt.

Letzeres ist erfahrungsgemäß der Fall, wenn sich bereits tiefe Mineralstoffmängel im Gewebe manifestiert haben.



An dieser Stelle hat sich die absolut geringe Menge an organisch gebundenen Mineralstoffen in Ergänzungsfutter(nahrungs)mitteln als das "Zünglein an der Waage" in der Praxis gezeigt.


In der Deklaration eines Produktes findet man die Angaben der zugesetzten Mineralstoffe:

  • Nahrungsergänzungsmittel: Zutaten (mit etwas Glück wurden die Nährwerte pro empfohlener Tagesdosis deklariert)
  • Futterergänzungsmittel/Mineralfutter: Zusammensetzung und Analytische Bestandteile (Zusatzstoffe pro Kilogramm, etc.).

 

Wie immer: Ich habe versucht hier alles sehr einfach und verständlich zu erklären. Jeder studierte Chemiker bricht vermutlich in schallendes Gelächter aus, aber wichtig ist mir nur, dass es der Leser (welchen Bildungsstandes auch immer) versteht und verinnerlicht.


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