Nordpferderassen vs. Südpferderassen

Susanne Uekermann-Vetter • 7. Mai 2025

typischer Vertreter der Nordpferderassen

typischer Vertreter der Südpferderassen

Nordpferde

Rassen: Pony- und Arbeitspferderassen, Kaltblüter  (vom Haflinger über Irish Cobs, Quarter und Paint Horses

(Ausnahe bei den kleinen Ponyrassen miniature horses. )


  • ausgesprochene Arbeitstiere, welche in Schritt und Trab wirklich sehr leistungsfähig (auch auf lange Distanzen) sind
  • oft Ramsköpfe, rundrippig (daher scheinbar "voluminiöseres" Erscheinungsbild), kurzer Rücken
  • Köten-(Fessel) Behang, tiefer Schweifansatz, voluminöser Schweif, geteilte Kruppe, Kinnbehaarung
  • starker Knochenbau und sehr viel (genetisch bedingte) Muskelmasse
  • breite (Teller-) Hufe
  • Verdauungstrakt eher auf hartes, voluminöses Futter eingestellt
  • gut ausgeprägtes Unterhautfettgewebe
  • Gang stark vorhandlastig


Vertreter dieser Rassen mögen hohe (Sommer-) Temperaturen nicht sonderlich und sind da allein aufgrund ihres Unterhautfettgewebes, sagen wir mal, empfindlich, gleichen das aber durch ihre extreme Leistungsbereitschaft und ihren Charme wieder aus.

Temperaturen ab 15 Grad Celsius abwärts und auch Dauerregen machen diesen Rassen dagegen wenig aus.

Das Temperament ist eher ausgeglichen, zu echten "Ausbrüchen" neigen diese Rassevertreter eher selten.

Allerdings sind sie im Galopp nicht ganz so ausdauernd, wie ihre schlanken Kollegen.

Diese Rassen zeichnen sich durch einen hohen Bedarf an Spurenelementen und aufgrund ihrer Muskelmasse auch an Magnesium aus. Dem sollte bei der Fütterung, wie auch einem gewissen Bedarf an Protein Rechnung getragen werden.

Südpferde

Rassen: Vollblutaraber, Berber, etc.,  Großpferde (Warmblüter)


  • ausgesprochene Lauftiere
  • schlanker Körperbau, lang gestreckter Rücken, hochwüchsig
  • Rumpf schmal, Rippenwölbung flacher
  • hohe Gliedmaßen, lange Röhrbeine, weiche Fesseln, schmale Hufe
  • Verdauungstrakt eher auf gehaltvolleres Futter ausgelegt
  • vergleichsweise schwach ausgeprägtes Unterhautfettgewebe
  • überwiegend Hinterhand “Antrieb“


Vertreter dieser Rassen haben im Allgemeinen eher wenig Probleme mit höheren (Sommer-) Temperaturen, benötigen dafür allerdings bei Dauerregen oder auch extrem nass-kaltem Wetter eine Decke.

Unterhautfettgewebe und auch die Unter"wolle" im Winterfell sind nicht sonderlich stark ausgeprägt.

Weiterhin zeichnen sich diese Rassen durch ein höheres Temperamt aus und besitzen auch im Galopp ein längeres (trainingsabhängiges) "Durchhaltevermögen.

Diese Rassen zeichnet vor allem ein recht hoher Bedarf an Magnesium aus, während der Bedarf an Spurenelementen wohl gegeben, aber erfahrungsgemäß nicht so hoch ist, wie bei den Vertretern der Nordpferderassen. Der Bedarf an Protein ist (je nach Arbeitsleistung) eher moderat zu beurteilen.


Egal, für welchen Vertreter der Rassetypen man sich entscheidet - jedes Pferd ist ein absolut wundervolles und liebenswertes Individuum, dessen Eigenarten seitens des menschlichen Betreuers Rechnung getragen werden sollte.

Vertreter der Nordpferderassen sind nicht per se "faul" oder gar "dumm" und Vertreter der Südpferderassen eben nicht unbedingt Hochleistungssportler, welche ständig auf "Hochtouren" laufen.



Spannend und erwähnenswert ist an der Stelle, dass Shettys, offensichtlich bis fünf zählen können: "... Sie waren in der Lage, ein, zwei, drei, vier oder fünf Objekte zu wählen, wenn dies von ihnen gefordert wurde, scheinen also ein Verständnis für die Anzahl von Objekten bis kleinen Mengen zu haben. Dieses Verständnis zeigten sie bei unterschiedlichen Formen, wie etwa Dreiecken, Rechtecken, Punkten, Rhomben und Kreuzen." (Garbor und Gerken 2024)